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E.g., 03/06/2024
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Supreme Galore

Die Rolling Stones kannte er nur vom Namen her. Einen Song der britischen Rockband aber hatte der Mann, der sich Monoteur nennt, nie zuvor gehört. Tom Waits, David Bowie, Led Zeppelin und andere Rock - und Pop - Acts ebenfalls nicht. Bis der ausgewiesene Stockhausen - Fan und Jazzliebhaber den Kölner Schriftsteller Laabs Kowalski wiedertraf und beide im Juli 2014 beschlossen, ein gemeinsames Musikprojekt aus der Taufe zu heben. Einzige Zielvorgabe: Raum für Experimente, bloß keinen Mainstream – eine Aufgabe, die Laabs Kowalski, der Ende der Achtziger Jahre einmal Sänger der bekannten Bochumer Wave
- Band The Zarths war, manchmal zum Verzweifeln brachte. „Mitunter ließ mich Monoteur einen Song über fünfzig Mal einsingen, ehe er zufrieden war – Tonab folgen, die ein normaler Mensch sich einfach nicht ausdenkt. Monoteur ist ein Phänomen. Mehr noch: Er ist ein Genie!“

 

Das Ergebnis der Zusammenarbeit dieser zwei so völlig unterschiedlichen Geister sorgt beim ersten Hören zunächst für Verblüffung. Dann jedoch schlägt die Verblüffung schnell in Begeisterung um. Ihr Debüt - Album FROM DEEP BLUE SEA TO NOTHINGNESS, das von der Evolution und dem Niedergang der Menschheit erzählt, bietet ungewohnte Sounds, wartet aber auch mit echten Ohrwürmern auf, man höre sich nur einmal ›I’m Supreme Galore‹ oder das von der australischen Gothic - Ikone Brigitte Handley auf Deutsch eingesungene ›Alles Ist Kaputt‹ an, das durch einen Leak bereits vor der Veröffentlichung des Albums zum Mitsing - Hit von Jugendlichen wurde.

 

Auf dem ab sofort digital erhältlichen Konzeptwerk (die CD erscheint am 24. April 2015) verschmelzen Monoteur und Kowalski so unterschiedliche Musikstile wie Artrock, Triphop, Jazz, Wave, Ethno, Northern Soul, Blues und Heavy Metal zu einer aberwitzigen Melange, wie man sie so noch nie gehört haben dürfte. Der Sound? Exquisit! „Monoteur war davon besessen, einen Sound zu generieren, der einen umwirft, ohne dass es nach Bombast und Pose klingt“, so Kowalski. „Bis zur völligen Erschöpfung frickelte er im Studio herum, aß nicht und ging wochenlang nicht mehr ans Telefon. Es hat Monate gedauert, bis er endlich das gefunden hatte, was ihm vorgeschwebt war. Er wog 15 Kilo weniger.“

 

An dieser außergewöhnlichen Produktion beteiligt waren so unterschiedliche Musiker wie Makki Schmitz von der Kölner Punkband Helden von Gestern, Tom Voltage von der Speedrock - Combo Nitrovolt und Brigitte Handley, Carly Chalker und Ned Wu vom Gothic - Damentrio The Dark Shadows aus Sydney. Ungewöhnlich ist zum Teil auch die Instrumentierung: Blues Harp, Cracklebox, Kalimba und ein alter Oszillator treffen auf italienische Vintage - Orgeln und defekte Drums.

 

Erschienen ist FROM DEEP BLUE SEA TO NOTHINGNESS auf dem für innovative Underground - Musik stehende Bacillus Label der Bellaphon in Frankfurt am Main, auf dem in den Siebziger Jahren Bands wie Nektar, Message, Pell Mell u.v.a. legendäre Bands veröffentlicht wurden.

 

„Stellt euch vor, Led Zeppelin würden mit Kraftwerk und Can auf einer Bühne stehen – mit Johnny Rotten als Sänger – und Songs von King Crimson mit Retroklängen aus der Zukunft kreuzen – dann bekommt man eine ungefähre Vorstellung von dem, was wir aus dem Proto - Universum der Musik herausgefiltert haben“, sagt Kowalski. „Diese Art von Musik ist definitiv etwas Neues!“

 

Ein erstes Video zum Album gibt es übrigens auch: ›I’m Supreme Galore‹.

Musikrichtung: 

New Wave